Am Mittwoch, den 19. Oktober, hat sich der schwedische IPSC-Verband mit Anna Maria Corazza Bildt, EU-Abgeordnete und Schattenberichterstatterin für IMCO im Trilog, getroffen, um die Feuerwaffen-Richtlinie zu besprechen. FIREARMS UNITED hat Informationen aus erster Hand über diese Sitzung erhalten.

Anna Maria Corazza Bildt erhielt zunächst eine Demonstration des Sports. Stefan Ekstedt, Europameister IPSC Pistole, und Pia Clerté, Schwedische Landesmeisterin IPSC Rifle, demonstrierten ihre jeweilige Disziplin. Dann hatte Anna Maria die Gelegenheit, sich selbst zu versuchen.

Sie nahm beide – Pistole und Gewehr – in die Hände, beschloss aber nur mit der Pistole zu schießen. Sie war wirklich an dieser Demonstration interessiert und stellte viele Fragen.

Nach der praktischen Übung gab es eine gute Diskussion auf der Grundlage des Verständnisses des Sports sowie bezüglich der Updates im legislativen Prozess und den Konsequenzen der verschiedenen Entscheidungen für den Sport.

Frau Corazza Bildt teilte den Teilnehmern bei der Sitzung mit, dass das Parlament über die Bestimmungen zum Fernabsatz und EU-Feuerwaffenpass erfolgreich verhandelt hat und dass sie daran interessiert sind, die Forderungen für medizinische Kontrollen (die der Rat beibehalten möchte) abzuschaffen.

Die Sportschützen hatten die Möglichkeit, Vorschläge zur Wortwahl in der Richtlinie zu machen, und die MdEP machte sich Notizen. Zum Beispiel können die Sportschützen nur dann eine Ausnahme erhalten, wenn sie aktiv miteinander konkurrieren (hier will sie sich dafür einsetzen, dass man aktives Vereinsmitglied ohne Zwang für Wettkämpfe sein kann) und dass die Ausnahmeregelung für Sportschützen für die Mitgliedstaaten verbindlich sein müssen und dies nicht freigestellt bleibt.  (sie notierte, „Mitgliedstaaten machen Ausnahmen“ anstelle von „können Ausnahme machen“).

Der große Stolperstein bleibt die Verschiebung von halbautomatischen Schusswaffen aus der Kategorie B in die Kategorie A, welche den zivilen Besitz verbietet.

Der Wortlaut bezieht sich auf die halbautomatischen Schusswaffen, die mehr als 21 Schüsse aufnehmen können. Diese sollen künftig zur Kategorie A zählen. Alle Sportschützen am Tisch erkannten sofort, dass dies ein Umzug für ALLE Halbautomatik bedeutet, unabhängig davon, welches Magazin benutzt wird, da alle Halbautomaten die Kapazität haben, mehr als 21 Schüsse abzufeuern (dafür benötigt man nur ein größeres Magazin).

Frau Corazza Bildt teilt diesbezüglich nicht die Meinung der Sportschützen, sondern glaubt, dass die Kapazität von der Größe des Magazins kontrolliert wird. Diese Ansicht teilen wir nicht … Wir glauben, dass 6 Sportschützen besser als Politiker wissen, wie Waffengesetze interpretiert werden.

Pia Clerté + MEP Anna Maria Corazza Bildt

Es folgte eine Diskussion zu den Konsequenzen für Jäger, da diese keine Ausnahmen in der Feuerwaffen-Richtlinie bekommen sollen. MdEP Corazza Bildt behauptete, diese wären nicht betroffen.

Leider gibt es hier sehr wahrscheinlich eine Verwirrung mit dem Jagdgesetz (das die Anzahl der Patronen reguliert, die im Magazin WÄHREND der Jagd zugelassen sind) und der Kapazität der Magazine (wie es gerade Deutschland erlebt hat, wo ein Richterkollegium alle Halbautomaten für Jäger mit Wechselmagazinen verbieten wollte).

Auch ein Jagdgewehr kann ein größeres Magazin aufnehmen.

Alles in allem ein sehr positives Treffen, das von der Sport-Shooter-Community hoch geschätzt wird.